Was nervt am Meisten?
Das sind die Japanischen oder sind es die Chinesischen Touristen; ich kann sie nicht unterscheiden. Sie kommen in kleinen Touristenbombern. Eng verpackt wie Sardinen in Kleinbussen mit ca. 25 Plätzen. Sie kommen wie bei einer Invasion. Wenn man Glück hat, sind sie auch wieder so schnell verschwunden. Wenn sie aber einen Tagesausflug, z.B. Sydney – Blue Mountain, gebucht haben, dann sind sie ein paar Stunden an einem Aussichtspunkt. Dann können sie ihre Zeit selber einteilen. Deadline ist die Abfahrtszeit des Busses. Dann fängt es an. Selfie alleine, Selfie mit Freundin oder Freund, ein Bild mit und eines ohne Küsschen. Haare richten, Lippenstift nachziehen, Bluse zurechtziehen etc. Schnell die falsche Gucci Sonnenbrille an die Freundin weitergeben, dann dasselbe Programm für diese. Dann ein Gruppenbild. Nur Frauen, nur Männer und dann alle zusammen. Im Hintergrund natürlich immer die Sehenswürdigkeit. Sind noch Kinder dabei, oder der Selfie Stick wird weitergegeben, dann wird’s ganz übel. Man muss fast eine Nummer ziehen, dass man auch mal die Sehenswürdigkeit fotografieren darf. Da haben wir uns angewöhnt, unsere höfliche Zurückhaltung abzulegen. Wir agieren im gleichen Stil wie sie. Am Anfang unserer Reise hatte ich noch Hemmungen, aber jetzt… Wir drängen uns vor und machen unser eigenes Ding.
Aber alles übertreffen nur noch gewisse weibliche Reiseleiter dieser Japanischen oder Chinesischen Gruppen. Sie benehmen sich, zum Teil, wie überaktive Feldweibel oder wie man hier sagt Drill Sergeant. Mit Gesten und Anweisungen in einer Lautstärke, so dass ich nicht mehr klar denken kann. Ich nehme an, dass das nur klare Anweisungen in ihrer Sprache sind. Aber zum Teil sind diese Touristen auch sehr unselbständig und brauchen solche Ansagen. Das Programm, das sie haben, ist aber auch total überladen.
Beim Ayers Rock, als wir die Vorstellung von Fields of Light besuchten, hatten wir viel zu wenig Zeit das Lichtspektakel auf uns einwirken zu lassen. Die versprochene Zeit vom Veranstalter wurde massiv unterschritten. Die Japaner haben uns 30 Minuten der Zeit gestohlen. Alle Besucher wurden mit Bussen in ihren Hotels oder Campingplätzen abgeholt. Die Abholzeiten wurden beim Kaufen des Billetts bekannt gegeben. Erscheinen mindestens 5 Minuten vor der Zeit. Sie kamen beim Hotel nicht pünktlich zum Bus. Sie hatten Zusätze wie Spezial Abend Dinner gebucht. Aber sie verstanden die Aufrufe nicht. Plötzlich waren zu viele falsche Leute in unserem Bus. Und diese Leute verstanden nur Bahnhof. Mein Englisch ist auch nicht gut. Aber Breakfest, Lunch und Dinner kenne ich, sonst würde ich ja verhungern.
In Melbourne waren wir in der Staatlichen öffentlichen Bibliothek. Etwas so wunderbares habe ich bis jetzt noch nie gesehen. Man muss da einfach in einem oberen Stock in den Lesesaal hinunter schauen und alles auf sich einwirken lassen. Wie das früher gemacht wurde, mit Papier, heute mit Computer. Sehen wie Studenten Nachschlagewerke durchsuchen und ihre Notizen oder Bemerkungen in ihren Computer eingeben. Alles ist sehr ruhig und gesittet. Aber da fallen die Japaner oder Cinesen ein und rennen durchs ganze Haus. Von der geforderten Ruhe in einer Bibliothek verstehen sie nichts. Aber dann nach einer gewissen Zeit verschwinden sie so schnell wie sie gekommen sind und die Ruhe kehrt wieder ein.
Jetzt habe ich meinen Kropf geleert.