Royal Flying Doctor Service bis 1955 unter dem Namen Flying Doctor Service Australia.
Der Gründer war Reverend John Flinn. Sein Bild ist auf der einen Seite der Australischen 20$ Note abgebildet. Die Grundidee startete 1918. Die ganze Flugrettungsorganisation wurde 1928 gegründet.
Sie hilft der Bevölkerung medizinisch in abgelegenen Gebieten.
Der Anlass zum Besuch des Museum RFDS gab ein ganz konkreter Fall einer Frau vor ein paar Wochen auf der Canning Stock Route. Sie bekam unterwegs Probleme mit den Augen. Sie konnte via Satellitentelefon ihren Arzt in der Schweiz kontaktieren. Dieser meinte: unverzüglich in eine Augenklinik. Aber was machen, wenn der nächste Ort 5 Tagesreisen entfernt ist und dieser keine medizinische Versorgung hat? Sie haben dann via Satellitentelefon die RFDS angerufen. Diese meinten nach kurzer Diagnose übers Telefon: wir kommen sie holen. Wo ist die nächste Landepiste? Wussten sie nicht. Die RFDS haben abgeklärt, wo es am nächsten von ihrem Standort eine Landepiste gibt. Von dem Ort aus, wo sie angerufen haben, ca. 5 Stunden Fahrt. Aber es war schon Abend. Die RFDS hat ihnen abgeraten, in der Nacht zu fahren. Sofort am nächsten Tag bei Sonnenaufgang fuhren sie los. Sie mussten zwischendurch den RFDS ihre Position mitteilen. Kurz nachdem sie die Landepiste erreicht haben, ist auch die vollausgerüstete PC12 mit medizinischem Personal gelandet. Sie flogen direkt nach Perth ins Spital. Man hört ja immer wieder etwas von den Fliegenden Ärzten in Australien. Wenn man aber so einen Fall direkt von involvierten Personen erzählt bekommt, hat alles eine andere Dimension. Die Leistung dieser Organisation kann man gar nicht mit Worten beschreiben.
Im Museum wird eindrücklich die ganze Geschichte der medizinischen Versorgung der Bevölkerung im Outback gezeigt. Eine Station im Outback, die natürlich ohne Arzt ist, hat eine medizinische Ausrüstung. Die Möglichkeit per Funk mit einem Arzt Kontakt aufzunehmen um sein Anliegen zu schildern sowie seine Anweisungen zu hören zur Selbstversorgung oder bis zum Auslösen eines Flying Doctor Einsatzes, wurde sehr gut gezeigt.
Ein ganz spezielles Gerät ist ein Pedal-Generator, so dass Funkgeräte auch dort laufen, wo es überhaupt keinen Strom gibt.
Bis 1960 hatte die RFDS keine eigenen Flugzeuge. Sie flogen mit Vertragspartner.
Bezeichnend ist auch die Karte über Australien, wo Europa eingebettet ist. So versteht man überhaupt, wie gross das Land ist. Hier sind auch die Flugzentralen gezeigt.
Leistung des ersten Flugzeuges DeHavilland DH-50
1 Pilot bis 4 Passagiere
129 Kilometer per Stunde.
Reichweite 500-600 Meilen
Zum heutigen PC12 Flugzeugs. (Swiss Pilatus) 11 Stück im Einsatz. https://www.pilatus-aircraft.com/de
1 Pilot, 1 Frühgeburteneinrichtung, 1 liegende Person und 4 sitzende Personen.
Motor Pratt & Whitney Canada PT6A-67B Turbo-prop engine
450 Kilometer per Stunden
Reichweite bis 3300 Kilometer
Länge des Take-Off grund roll bei max. Gewicht 450 Meter
Länge des Landing grund roll bei max. Gewicht 390 Meter
Maximales Start- und Landegewicht 4500 kg
Bei etwa 20 % aller Einsätze ist ein Arzt dabei
Ein Modell der PC12 mit Inneneinrichtung ist im Museum ausgestellt.
Im Jahr legt der RFDS 25 Millionen Kilometer zurück (Stand 2016)
Es war bis jetzt einer der eindrücklichsten Museumsbesuche in Australien.